Die OFF-Biennale Budapest startete 2015 als basisdemokratische Bewegung zur Stärkung der Unabhängigkeit, Widerstandskraft und Wirkungsmacht der lokalen Kunstszene in Ungarn.
Das zunächst von einer Handvoll Kunstexpert*innen initiierte und getragene temporäre Projekt hat sich seitdem zu einer unabhängigen Plattform der künstlerischen Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen entwickelt. Dabei werden die zugrundeliegenden Diskurse und Kooperationen von Künstler*innen, Kurator*innen, Forschenden, Studierenden und verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf lokaler wie auch auf internationaler Ebene unterstützt und begleitet.
OFF hat sich niemals um öffentliche Mittel in Ungarn beworben und die Zusammenarbeit mit staatlichen Kunstinstitutionen vermieden, eine Haltung, die zwar den grundlegenden Prinzipien des Projekts im Hinblick auf Kooperation, Austausch und eigentlich auch einem Agieren im Sinne des Gemeinwohls widerspricht, jedoch als unumgänglich erachtet wird, um die freie Meinungsäußerung und professionelle Integrität aufrechtzuerhalten. Die dritte OFF-Biennale Budapest fand vom 23. April bis 30. Mai 2021 statt.
In Kassel präsentiert OFF zwei Ausstellungsprojekte und eine Publikation. Das erste Projekt ist eine langfristige Kooperation mit dem European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC): Hier werden Kunstwerke gezeigt, die die Frage nach der (Un-)Möglichkeit eines RomaMoMA (Roma Museum of Contemporary Art) stellen. Die Ausstellung berichtet von der unerzählten Vergangenheit und sich neu entfaltenden Gegenwart von Roma-Künstler*innen. Verschiedene Künstler*innengenerationen und ihre unterschiedlichen Positionen werden durch eine Installationsmethode zur Geltung gebracht, die die Idee eines RomaMoMA sowohl konstruiert als auch dekonstruiert: Es erscheint als imaginärer, transnationaler Raum.
Das zweite Projekt spielt in unmittelbarer Nähe der Fulda. Hier wurde ein Raum konstruiert, der konzeptuell zwischen Spielplatz, Schrottplatz und Baustelle oszilliert – allesamt Orte der Kreativität, der Transgression, des Mülls und der Regeneration. In und um den Bootsverleih Ahoi wird der Raum von zahlreichen Akteur*innen genutzt und verändert: Künstler*innen, Kollektive, Architekt*innen und Kindern entwickeln neue Gesellschaften.
Die Projekte von OFF werden von einer Publikation begleitet, die sich mit den vielen Aspekten des Begriffs Unabhängigkeit befasst und die Wirkungsmacht von Kollektivität untersucht. Sie wird von der Redaktionsplattform On the Same Page realisiert, die als experimentelle Publikationsmethode unter dem Dach der OFF- Biennale Budapest entwickelt wurde und an der Teilnehmer*innen und Organisator*innen der OFF-Biennale-Ausgabe von 2021 beteiligt sind.
Eingeladene Akteur*innen
OFF-Biennale Kernteam
Kurator*innen
Nikolett Erőss
Eszter Lázár
Hajnalka Somogyi
Eszter Szakács
Borbála Szalai
Katalin Székely
Team
András Bognár
Dina Darabos
Dominika Szabó
Szabolcs Vida
What ifs and why nots: OFF-Playground
Künstler*innen
Architecture Uncomfortable Workshop (Dénes Emil Ghyczy, Lukács Szederkényi)
Ádám Kokesch
Eva Koťátková
Ilona Németh
The Randomroutines (Tamás Kaszás, Krisztián Kristóf)
Recetas Urbanas (Santiago Cirugeda, Alice Attout, Carlos Vázquez Gardón, Garazi Merodio Ayarza, Ania Jaca Sanz de Arellano, Jorge Barroso (Bifu), Martina Helmke, Emilien Le Goff, Mario Bestion, Isadora Grumiaux)
Mitwirkende und Partner*innen
Edible City (Maximilian Mechsner)
K&K Stauden
Kassel University (Prof. Dr.-Ing. Stefan Körner, Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder)
LABAK (Michal Marcinov, Katarína Stanislavová) Marián Ravasz
Unterneustädter Schule, Kassel
One day we shall celebrate again – RomaMoMA
Künstler*innen
Daniel Baker
János Balázs
Robert Gabris
Sead Kazanxhiu
Damian Le Bas
Małgorzata Mirga-Tas
Mara (Omara) Oláh
Tamás Péli
Selma Selman
Ceija Stojka
Ko-Kurator*innen
Daniel Baker
Ethel Brooks
Tímea Junghaus
Miguel Ángel Vargas
Berater*innen
Eszter György
Angéla Kóczé
Anna Lujza Szász
Teri Szűcs
Partner*innen
ERIAC – European Roma Institute for Arts and Culture
Mitwirkende
East Europe Biennial Alliance
One the same page – OFF-Curatorial Practice
Rita Kálmán
Lívia Páldi
Katarina Šević