Project Art Works ist ein britisches Kollektiv von Künstler*innen und Produzent*innen, das von radikalen Zugängen zu Neurodiversität, Rechten und Repräsentation ausgehende Kunst produziert und vermittelt.
Der sich aus Neurologie und Diversität zusammensetzende Begriff Neurodiversität formiert sich seit geraumer Zeit zu einem Konzept und einer wachsenden Bewegung, basierend auf der grundlegenden Annahme von neurologischer Vielfalt sowie der Auswirkung dieser Vielfalt auf Wahrnehmungsprozesse, Verhaltensmuster und Formen der Repräsentation.
Das Programm von Project Art Works unterstützt Künstler*innen in ihrer Studiopraxis und verzweigt sich von dort zu Kollaborationen, Ausstellungen, Auftragsarbeiten, Filmen, Publikationen und digitalem Output. Für jedes Projekt werden personalisierte und holistische Umgebungen geschaffen. Das Studio wird dabei als Ort mit flachen Hierarchien verstanden, an dem Veranstaltungen und Happenings entstehen, die von der Lebensrealität und dem kreativen Potential aller Beteiligten erzählen.
Project Art Works untersucht und fördert kreative und nachhaltige Modelle künstlerischer Entfaltung und Betreuung durch praxisbasierte Forschung, Produktionen und Partnerschaften. Neurodiverse Künstler*innen und Produzent*innen arbeiten zielgerichtet zusammen und nutzen dabei verschiedenste Kommunikationsformen wie Sprache, Gestik, Klang, Gebärden und Empathie. Künstlerische Arbeiten werden über Social Media, digitale Plattformen sowie nationale und internationale Kollaborationen verbreitet. Durch zielgerichtete Planung, kostenlose Schulungen und Interessensvertretung erhalten Familien und Care-Arbeiter*innen die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu nutzen, um sich im Gesundheits- und Pflegewesen besser zurechtzufinden und Zugang zu individuellen Pflegemodellen zu erhalten, die ihr Leben verbessern. Als Anerkennung dieser Praktiken, die den dynamischen und außergewöhnlichen Beitrag von Neurominoritäten und Care-Arbeiter*innen zur Gesellschaft, Kunst und Kultur würdigen und ins Bewusstsein rufen, wurde Project Art Works für den Turner Prize 2021 nominiert.
Die künstlerischen Beiträge zur documenta fifteen von Project Art Works beschäftigen sich damit, wie es möglich ist, ein künstlerisches Terrain zu bereiten, das integrative Formen der gegenseitigen Unterstützung und Fürsorge fördert.
Eine sich permanent weiterentwickelnde Installation im Fridericianum umfasst Gemälde und Zeichnungen und stellt die Atelierumgebung des Kollektivs in Hastings nach. Zu den ausgestellten Werken gehört eine sich entwickelnde Serie von großformatigen Zeichnungen, Cosmologies of Care. Diese entstehen aus Gesprächen und Begegnungen zwischen Künstler*innen, anderen Gruppen und den Besucher*innen. Hier geht es darum, die komplexen Beziehungsnetze und Systeme genauer zu beschreiben, die in Pflegemodellen auf der ganzen Welt zu finden sind. Eine Klanginstallation mit Stimmen von Neurominoritäten und Pfleger*innen kommt hinzu.
Im Stadtmuseum Kassel wird der Raum als hybrider Ausstellungs- und Arbeitsraum genutzt. Dort finden Workshops als Teil des Meydan-Programms statt, bei denen gemeinschaftlich hergestellte Solardrucke und Zeichnungen entstehen.
Eingeladene Akteur*innen
Kate Adams
Aida Ashall
Connor Ashley
Luke Bebb
Helen Carlton
Johnny Caroll Pell
Paul Colley
Andrew Cooper
Tim Corrigan
Jessica Courtney Bennett
Oliver Crowther
Natalie Dance
Mark Daniels
Sara Dare
Dion Downes
Sarah Dunn
Stanley Ellis
Gemma Evans
Amy Fenton
Patricia Finnegan
Siddharth Gadiyar
David Geall
Jo Goldman
Jack Goldsmith
Charlotte Hanlon
Lucy Jenion
Neville Jermyn
Annis Joslin
Eden Kötting
Thomas Lepora
Lucy
Holli Macnamara
Claire Matthews
Leila Mcmillan
Louise Newham
Sean Ormonde
India O’Sullivan
Magda Pata
Sharif Persaud
Phoebe Ellen Prebble
Peter Quinnell
Gabriella Rapisarda
Michelle Roberts
Wendy Routley
Georgie Scott
Carl Sexton
Maya Shapiro Steen
Will Shepherd
George Smith
Sam Smith
Darryl Spencer
Esther Springett
Charlotte Stephens
Martin Swan
Sarah T
Katie Taylor
Charlie Thomas
Christopher Tite
Annie Rose Waller
Marion Willis