Sourabh Phadke

Für die documenta fifteen in Kassel entwickelt Phadke eine erneuerbare Infrastruktur für großflächige Ausstellungsgestaltung. Diese muss in einer Zeit fortgesetzter Krisen und zunehmender Materialknappheit von Grund auf neu entworfen werden. Seine Arbeit für die documenta fifteen bezieht sich auf den Lebenszyklus von Baumaterialien: In einem neu entwickelten Materialzyklus für Holz, Plastik und andere Baumaterialien hat Phadke ein Austauschsystem zwischen dem in Kassel vorhandenen Material-Ekosistem (wie staatlichen Reinigungs- und Recycling-Diensten, Entwicklungsteams, gewinnorientierten Unternehmen und Konzernen, die mit Abfällen zu tun haben) und dem der documenta fifteen entwickelt: Wenn in Kassel ein Gebäude abgerissen wird, können Holz und andere Materialien für das documenta fifteen-Team und die Künstler*innen zur Verfügung gestellt werden.

Phadkes Idee besteht darin, dass Räume nicht nur als Veranstaltungsorte dienen, sondern dass darin auch Wissen produziert wird. Die Sanitäranlagen schließt er mit ein – sie haben ihm zufolge auch ein politisches Potenzial. Gemeinsam mit den Studierenden der Kunsthochschule Kassel entwirft und baut er kompostierbare Toiletten. Sie dienen zudem als Orte für künstlerische Interventionen. Im Zuge dessen bietet er ein dreimonatiges Lehrmodul über kostengünstige Technologien, ökologische sanitäre Anlagen und lokal verankertes Design an.