Nino Bulling

Nino Bulling arbeitet als Comiczeichner und -autor in Berlin. Kürzere und längere Arbeiten von Nino erscheinen seit 2012 in Buchform, online, in Anthologien oder in Eigenproduktion. 2017 veröffentlichte er bei Rotopol das grafische Gedicht Lichtpause und 2019 erschien in Co-Autor*innenschaft mit Anne König der Band Bruchlinien. Drei Episoden zum NSU bei Spector Books.

Porträt von Nino Bulling

Nino Bulling, 2021, Foto: Schirin Moaieri

Ninos Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich zwischen Dokumentarismus und spekulativer Fiktion und erkunden die Möglichkeiten realitätsbasierter Bilderzählung jenseits realistischer Darstellungsweisen. Sprache und Zeichnung sind dabei gleichwertige Akteurinnen, die der Realität entnommen, untersucht, modifiziert und amalgamiert werden. Die Arbeiten widmen sich sowohl kritischen Gegenwartsthemen wie Rassismus und rechtem Terror oder der Rüstungsindustrie, als auch universellen Fragen nach Freund*innenschaft und Zugehörigkeit.

Bullings bevorstehende und bisher größte Publikation mit dem Titel abfackeln geben Colorama und die Edition Moderne mit Unterstützung der documenta fifteen heraus. Zu gleichen Teilen hedonistisch und ergreifend, und vor dem Hintergrund des Klimawandels angesiedelt, folgt die Graphic Novel abfackeln einem Paar, das sich durch die ambivalenten Erfahrungen von Geschlecht, Intimität, Körper und Verwandtschaft bewegt.

Während der documenta fifteen präsentiert Bulling in der Hafenstraße 76 handgemalte Zeichnungen auf Seide, die die Motive und Szenen aus dem Buch abfackeln erweitern. Gemeinsam mit dem im Libanon ansässigen Kollektiv Samandal Comics führt er einen Workshop mit queeren, trans* und geschlechtsuntypischen Künstler*innen durch, der in einer gemeinsam gestalteten Buchreihe Samandal mündet. Diese wird vom Steidl Verlag in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Göttingen veröffentlicht. Ein weiterer Teil ist verbunden mit Aktivitäten zur Gründung einer Gewerkschaft für Comic-Künstler*innen, die sich derzeit im Aufbau befindet. Zur documenta fifteen erscheint eine 60-seitige Zeitung mit Comics, Interviews und einem Manifest.

In den letzten Jahren wurden seine Arbeiten unter anderem im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (2021), im HMKV Dortmund (2019) und auf dem 8. Festival für Fotografie f/stop in Leipzig (2018) gezeigt. Nino unterrichtete Comic/Illustration an verschiedenen internationalen Institutionen, unter anderem an der Kunsthochschule Kassel. 2021/22 ist Nino Stipendiat der Akademie Schloss Solitude. Im Herbst 2022 erscheint ein neues Buch von ihm, das eine Geschichte über trans* Identität und Liebe in Zeiten fundamentaler Veränderung von Lebensräumen durch klimatische und ökologische Einflüsse erzählt.

Eingeladene Akteur*innen

Samandal Comics x Nino Bulling
Mloukhiyyé Al-Fil
Bilge Emir
Michel Esselbrügge
Aki Hassan
Nour Hifaoui
Joseph Kai
Bea Kittelmann
Romy Matar
Nygel Panasco
Barrack Rima
Jo Rüßmann
Natyada Tawonsri

Comic Artists‘ Union
Sheree Domingo
Tinet Elmgren
Bilge Emir
Jul Gordon
Eva Gräbeldinger
Marc Hennes
Jiaqi Hou
Ilknur Kocer
Stefanie Leinhos
Ansgar Lorenz
Eva Müller
Malika Teßmann
Chiny Udeani
Marijpol

Exhibition Hafen 76
Katja Lonzeck – textile design
Marlene Oeken – scenography

Ausstellungsorte

Hafenstraße 76

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