Die Keleketla! Library ist ein zeitloses, radikales Portal für Geschichten und Erzählungen, ein (Kunst-)Archiv, ein kultureller Produktions- und Bildungsworkshop sowie ein Aufführungsraum in Johannesburg (und, aufgrund von Kooperationen, neuen Plattformen und Medien, in der ganzen Welt).
Ihr Ziel ist es, eigenständige und ineinandergreifende kulturelle Produktionen zu unterstützen und zu fördern sowie gleichzeitig die jeweiligen Regierungen für eine angemessene Bereitstellung infrastruktureller Unterstützung zur Verantwortung zu ziehen. Keleketla! Library wurde 2008 von Malose Malahlela und Rangoato Hlasane in Johannesburg gegründet.
Für die documenta fifteen knüpft Keleketla! Library an die Veranstaltungsreihe Skaftien (2011–fortlaufend) an. Diese Ausgabe problematisiert die Entpolitisierung der Kulturarbeit und fordert Rechenschaft für die Vernachlässigung der Infrastruktur. Skaftien wird so zu einem soziokulturellen Interessenvertretungsprogramm, das Akteur*innen der Kulturarbeit und der Verwaltung zusammenbringt, um gemeinsame Lösungen für zivile Probleme zu diagnostizieren und zu finden – all das unter folgenden Paradigmen: öffentlicher Raum und öffentliche Kulturen; Architektur und immobiles Erbe; öffentlicher Verkehr, räumliche (Un-)Gerechtigkeit und Migrationen; Menschen als Ressourcen; Wohnen und Recht; Infrastruktur und Governance.
Das Skaftien-Modell erinnert an die Stokvel, eine Treuhandgesellschaft oder Gemeinschaftsbank auf Gegenseitigkeit, die traditionell von Frauen geführt wird und der Aufrechterhaltung von familiären und gemeinschaftlichen Zeremonien und Entwicklungen dient. Beide Modelle schlagen laut Keleketla! Library eine „Brücke zwischen Bürokratie und kultureller Produktion“. Indem sie diese Verbindung in den Mittelpunkt ihres Beitrags zur documenta fifteen stellen, betonen die Mitglieder von Keleketla! Library die Rechenschaftspflicht und die Bedeutung der Community für das Überleben. Sie fragen: „Was bringen wir in diesen Skaftien ein?“
Eingeladene Akteur*innen
Malahlela Malose
Hlasane Rangoato