Cao Minghao & Chen Jianjun

Cao Minghao und Chen Jianjun arbeiten und leben derzeit in Chengdu. Ihre künstlerische Praxis ist forschungsbasiert und prozessorientiert und betont die aktiv transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Künstler*innen und ihren Partner*innen in ökologischen und soziokulturellen Bereichen. Ihre Arbeiten, die sich dem dialogischen Verhältnis zwischen den Wirklichkeiten und den Überlebensformen unzähliger Dinge widmen, entstehen in einem Raum, in dem sich die materielle Ökologie des Wassers und die aktuellen sozioökologischen Realitäten der Menschheit miteinander verschränken.

Eine Bambushütte auf einem Dach eines Gebäudes. Im Hintergrund ein Wohngebiet in einer bergig, grünen Landschaft.

Cao Minghao & Chen Jianjun, Water System Project, Wen Chuan, 2019, Foto: Cao Minghao and Chen Jianjun

In ihrem Schaffen geht es um die Erforschung verschwundener Dörfer und die Zusammenführung von Arbeitskräften, um das Voranbringen neuer Methoden und die Förderung gemeinschaftlicher Praktiken, um die Hervorhebung traditioneller Techniken in spezifischen Regionen und den Aufbau von Water System Refuge (2019–2021), einer Installation für den öffentlichen Raum. Sie wenden ganz unterschiedliche Möglichkeiten der visuellen Narrativik durch nachhaltiges Kunstschaffen an und geben so einen Impuls für die Allianz aller Lebewesen.

2010 initiierten Cao Minghao und Chen Jiangjun gemeinsam mit anderen das ländliche Forschungs- und Kunstprojekt Kunshan – Under Construction, eine Intervention, die sich mit den historischen und aktuellen Lebensbedingungen ländlicher Gesellschaften Chinas befasste. Danach arbeiteten sie mit mehreren Umweltorganisationen und lokalen Gruppen zusammen, um pädagogische und gemeinschaftsbildende Programme zu entwickeln. Dazu gehört beispielsweise die Zusammenarbeit mit der Society of Migrant Workers in urbanen Dörfern von Guangzhou bei dem Projekt Gaze from the Top Floor (2014). 2015 initiierten sie das Langzeit-Kunstprojekt Water System Project in der Provinz Sichuan. Dieses Projekt basiert auf Recherchen, Gesprächen und verschiedenen Kooperationen, die die historischen Veränderungen und die gegenwärtige Situation des lokalen Wassersystems reflektieren.

Ihr Beitrag zur documenta fifteen bringt unterschiedliche Menschen zusammen: Viehhalter*innen und Hirt*innen, diverse Communities in Kassel, Wissenschaftler*innen, Geolog*innen, Anthropolog*innen, lumbung member, lumbung-Künstler*innen und Besucher*innen. Treffpunkt für alle ist ein schwarzes Zelt aus gewebtem Yak-Haar und Mischgewebe. Es steht im Park vor der Orangerie. Seine Form ist angelehnt an Nomad*innenzelte, die zwischen der Atlantikküste und der osttibetischen Hochebene von Hirt*innenvölkern bewohnt werden. Diese nutzen ihr Zelt nicht nur als Schutzraum, sondern auch als Ort der Verwaltung und des Rituals.

In dem Zelt sind Forschungsergebnisse aus Werkstätten, eine neue Publikation mit dem Titel The Ecology of Sands and “Black Beach” und das Video Grass, Sand and Global Environmental Apparatus zu sehen. Während das biologisch abbaubare Zelt am Ende der Ausstellung zum Teil der Natur überlassen wird, „lebt und stirbt“ der Yakhaar-Anteil nicht mit der documenta fifteen. Minghao und Jianjun arbeiten zusammen mit der Kooperative der Ökobäuer*innen des Graslandes an einer Förderung der Produktion von Hausschuhen aus Yak-Haar.

Zuvor wurden die Projekte von Cao Minghao und Chen Jiangjun unter anderem auf der 13. Shanghai Biennale (2020/21), bei Cosmopolis #2: Repenser l’humain, Centre Pompidou, Paris (2019) und bei der Screening Session auf der 11. Taipei Biennial (2018) gezeigt. 2020 nahmen sie am Residenzprogramm von Cité internationale des arts in Paris teil.

Eingeladene Akteur*innen

Chi Xinan
FAN Xiao
Jianjun Chen
Kathryn Weir
Konchok Palsang
Laura Ning
Liu Man-kun

Minghao Cao
Hai REN
Tao Gu
Wan Li
Yang Linqing
Yin Chun
Mi You

Yu Jiahua
Yu Biao
Zhang Xuehua
Zhou Yufei
Zhou Lai
Zhu Dan

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