Archives des luttes des femmes en Algérie

Archives des luttes des femmes en Algérie (Archive der Frauenkämpfe in Algerien) ist eine 2019 ins Leben gerufene unabhängige Initiative mit dem Ziel, ein digitales und frei zugängliches Archiv mit Dokumenten zu feministischen Kollektiven und Vereinigungen Algeriens aufzubauen, insbesondere solchen, die seit der Unabhängigkeit des Landes 1962 entstanden.

Verschiedene Papierdokumente und Notizen aus den 90er Jahren, darunter eine Zeichnung auf einem kariertem Blatt: zwei Schüler*innen und darüber eine arabische Überschrift.

Archives des luttes des femmes en Algérie, Sammlung von Dokumenten algerischer Frauenrechtsorganisationen und feministischer Kollektive aus den 1990er Jahren, Algier, 2020, Foto: Hichem Merouche, Courtesy Archives des luttes des femmes en Algérie

Im Jahr 2019 erlebte Algerien langanhaltende Massenproteste. Ein Jahr lang gingen Millionen Menschen auf die Straße, um gegen die Regierung zu protestieren. Im Zuge dieses politischen Erwachens gründete die Anthropologin und Forscherin Awl Haouati Archives des luttes de femmes d’Algérie. Später stießen die Forscherin Saadia Gacem, die Fotografin und Archivarin Lydia Saïdi und viele andere zu der Gruppe.

Archives des luttes des femmes en Algérie digitalisiert von Aktivistinnen seit der Unabhängigkeit sowohl in Algerien selbst als auch in der Diaspora produziertes schriftliches, fotografisches und anderes Material, um es verfügbar zu machen. Auf diese Weise entsteht eine fragmentierte Chronik der Frauenbewegungen und -mobilisierungen in Algerien, die die Verbindung gegenwärtiger und früherer politischer Kämpfe herausarbeitet.

Das im Fridericianum installierte Projekt will die Geschichte dieser Bewegungen rekonstruieren. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich in über 60 Reproduktionen zu vertiefen, darunter politische Traktate, Plakate, Fotos und Filme. In die Ausstellung integriert sind auch Interviews mit drei Aktivistinnen, die für das Projekt ihre persönlichen Archive geöffnet haben.

Die Ausstellung macht nicht nur die Spuren sichtbar, die diese einem größeren Publikum noch immer weitgehend unbekannten Frauen über die Jahrzehnte hinterlassen haben, sie bietet außerdem eine Gelegenheit, über die Entstehung des Projektes selbst nachzudenken. Durch die Dokumentation der individuellen Arbeitsweisen der Mitglieder legt die Ausstellung den Akzent auch auf die Verwaltungsarbeit, die ein Archivprojekt nötig macht. Daraus wiederum ergeben sich wichtige Fragen rund um die Voraussetzungen des Archivs selbst: wie Körper sich bewegen, wie sie mit solch zerbrechlichen Dokumenten umgehen und was geschieht, wenn diese Narrative zutage gefördert werden.

Hier finden Sie eine Kontextualisierung der Arbeit von Archives des luttes des femmes en Algérie und des historischen Materials aus dem Jahr 1988.

Eingeladene Akteur*innen

Awel Haouati
Lydia Saïdi
Saadia Gacem

Ausstellungsorte

Fridericianum

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Archives des luttes des femmes en Algérie

Es handelt sich um eine historische Website. Das hier abrufbare Impressum ist auf dem Stand der damaligen Veröffentlichung der Website und wird nur zu Archivzwecken im Original beibehalten. Hier erhalten Sie das für diese Seite aktuell geltende Impressum und weitere Informationen.

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