Jumana Emil Abboud

Jumana Emil Abboud setzt sich mit persönlichen und kollektiven Geschichten und Mythologien auseinander. Dabei verbindet sie folkloristische und zeitgenössische Erzählungen zu Darstellungen, die um Themen wie Erinnerung und Vertreibung kreisen.

Jumana Emil Abboud, I am my own talisman II (from the Unbearable Halfness of Being), Bienenwachs und Kurkuma, Größen variabel, 2021, Auftragsarbeit für die documenta fifteen, Courtesy Jumana Emil Abboud

Abbouds Arbeiten untersuchen unser Verhältnis zu Natur und Landschaft, die von menschlichen und nicht-menschlichen Wesen gemeinsam bewohnt werden. Ihre künstlerische Praxis in den Medien Video, Performance, Zeichnung und Malerei behandelt Motive wie Sehnsucht, Zugehörigkeit und Getrenntsein. Sie vermeidet dabei jede nostalgische Ikonografie, stattdessen sollen Räume neu entdeckt und imaginiert werden. Konkret werden Orte und Plätze der Topografie Palästinas erforscht, wo das Ringen um Kontinuität einen ständigen Prozess der Regeneration und des Einfallsreichtums erfordert.

Abbouds Arbeit für die documenta fifteen erweitert ihre bisherige künstlerische Praxis um das Thema Wasser. Dafür befasst sie sich mit sieben gefährdeten natürlichen Wasserquellen an den Hängen des Abu al-Adham in Ein Qiniya, außerhalb der palästinensischen Stadt Ramallah. Inspiriert von den Wasserquellen werden Geschichten als Teil eines fortlaufenden kollaborativen Prozesses gemeinsam geschrieben, ein Prozess, der in einer Performance gipfelt – mit Beiträgen von Issa Freij, Anna Sherbany, Yasmine Haj, Mounya El Bakay, Lydia Antoniou und Sourabh Phadke.

Außerdem zeigt Abboud auf der documenta fifteen Zeichnungen, Videoarbeiten und Talismänner aus Wachs, die von zwei palästinensischen Märchen inspiriert sind: der Geschichte vom Halben Halbling (Nos Nsais) und dem Märchen von der Kuh der Waisen (ähnlich Brüderchen und Schwesterchen der Brüder Grimm). Mit der Methode, Volksmärchen gemeinschaftlich neu zu lesen, erforscht Abboud, wie mündlich überliefertes Wissen uns helfen kann, unsere Entfremdung von der Natur zu überwinden.

Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte waren Abbouds Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem bei Common Grounds: Story / Heritage, Casco Art Institute, Utrecht (2020), The Jerusalem Show (2018), auf der Sharjah Biennial (2017), im BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (2016) sowie auf der Biennale di Venezia (2015, 2009) und der Istanbul Biennial (2009). Zudem war sie Artist-in-Residence bei Sakiya – Art/Science/Agriculture, Ein Qiniya, der Delfina Foundation, London, der Arts Initiative Tokyo und dem Gästeatelier Krone, Aarau. Abboud lebt und arbeitet in Jerusalem und London und promoviert derzeit an der Slade School of Fine Art des University College London.

Eingeladene Akteur*innen

Tareq Abboushi
Ali Shneina (Abu Jum’a)
Lydia Antoniou
Ishraq Awashra
Ayoub Yacoub
Canaan Mazar’a (Abu Ibrahim)
Sa’ad Dagher
Mounya Elbakay
Issa Freij
Yasmine Haj
Amal Hajjaj
Jumana Emil Abboud
Amany Kattom
Salma Kharouba
Lama Khatib

Danna Masad
Zeina Nedal
Sourabh Phadke
Sahar Qawasmi
Rahaf ‘Alqem
Yazan Salem
Raghad Saqfalhait
Anna Sherbany
Nida Sinnokrot
Suha ‘Atta ‘Alqam
Tabaraq ‘Alqem
Layla Taher
Thurayya Shneina (Um Jum’a)
Yusef Yacoub (Abu Omar)
Haifa Zalatimo

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