Cinema Caravan und Takashi Kuribayashi

Cinema Caravan ist eine Gruppe von Primaten aus der Familie der Good Vibes Hominidae. Ihr Hauptlebensraum ist die Gegend um Zushi in Japan, aber ihr Aktionsradius ist nicht auf dieses Gebiet beschränkt. Jedes Individuum besitzt seine jeweils einzigartigen Fähigkeiten und sein eigenes Ökosystem, doch ist die Gruppe in der Lage, sich an jede Umgebung anzupassen. Reisen nährt sie und treibt sie an, und sobald sie in Harmonie sind, erschaffen sie eine Vielzahl von Objekten, Klängen und Räumen, die die Liebe in ihrer reinsten Form veredeln und weitergeben.

Eine Filmvorführung auf einer großen Leinwand am Strand bei Nacht mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern

Cinema Caravan, beim Zushi Beach Film Festival, Zushi, 2017, Foto: Rai Shizuno

Cinema Caravan selbst drückt es so aus: „Umweltkrisen und Interessenkonflikte scheinen nirgends ein Ende zu finden. Anstatt gegen sie zu rebellieren, setzen wir unsere Reise fort, damit wir uns nicht auf das gesellschaftliche Gefüge verlassen müssen; wir selbst müssen uns vergewissern, wer wir sind, und die Stärke entwickeln, unabhängig zu sein.
Caravan ist eine vielfältige Gruppe von Freund*innen, die ihre eigene, einmalige Lebensenergie haben, die Kraft, sich gegenseitig durch Reisen zu stärken und verschiedene Arten des Reichtums um sich herum wahrzunehmen. Wir arbeiten alle zusammen, als Open-Air-Kino, und treffen auf die unterschiedlichsten Arten von Natur. Indem wir Orte gestalten und uns auf der Reise ausdrücken, bauen wir ein Vertrauensverhältnis auf und treten in Resonanz mit der Energie der Menschen und der Kultur dort. In einer Welt, in der uns eine unvorhersehbare Zukunft erwartet, werden wir unsere Reise flexibel und agil fortsetzen, um das Bewusstsein, das unsere Gesellschaft verbessert, mit allen zu teilen.“

Takashi Kuribayashi macht seit seiner Zeit in Deutschland in den 1990er Jahren installative Arbeiten, die sein ausgeprägtes Gespür für Raum unter Beweis stellen. Vor allem das Thema Grenzen hat er in Japan und im Ausland in groß angelegten Installationen erkundet. Als Reaktion auf das große Erdbeben und den Tsunami in Ostjapan und den anschließenden Nuklearunfall in Fukushima am 11. März 2011 begann er eine Untersuchung der Grenzen in Fukushima.

Im Rahmen des Yatai Trip Project und des Trip Museum besucht Kuribayashi gemeinsam mit Fotograf*innen und Musiker*innen verschiedene Grenzen, um durch ihre Präsenz und ihren Kontakt mit den Menschen und der Umwelt sichtbar zu machen, welche Schwierigkeiten und Vorkommnisse dort gegenwärtig eine Rolle spielen. In dem jüngst ins Leben gerufenen Tanker-Projekt unterzieht Kuribayashi das Wesen von Grenzen, den Begriff des Eigentums und die Zukunft der Erde einer neuerlichen Untersuchung, indem er einen einzigartigen Raum auf einem Tankerschiff schafft, einem Symbol für Energie, das frei um den Globus segelt, um sich potenziell neue Ökosysteme und Umgebungen zu vergegenwärtigen.

Für die documenta fifteen haben die Künstler*innen das Motto „Make Friends not Art“ ausgegeben. Sie zeigen eine Reihe von Werken, die um ein Open-Air-Kino mit Bar gruppiert sind. Hinzu kommt eine neue Version von Kuribayashis Installation Genki-Ro (2021): eine Kräuterdampfsauna in Form des Atomreaktors von Fukushima. Andere Komponenten können den Ort wechseln und damit das Publikum überraschen: zum Beispiel Kuribayashis seit 2009 fortlaufendes Yatai Trip Project. Es nutzt einen Imbissstand als Kunstgriff, um spontan Orte der Gemeinschaft zu schaffen.

Eingeladene Akteur*innen

Akira Okura
Danuraga Sastraining
Eikou Haraguchi
Eisuke Ogawa
Gen Nagashima
Kazuaki Komiya

Keita Yamada
Masaya Kobayashi
Michinori Maru
Mizuki Nishimura
Naoito Ito
Rai Shizuno

Satoru Segi
Solar Darmika
Takashi Kuribayashi
Tatsuya Sano

Ausstellungsorte

Karlswiese (Karlsaue)

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Cinema Caravan und Takashi Kuribayashi

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