FAFSWAG

FAFSWAG wurde 2013 als Künstler*innenkollektiv in Aotearoa mit dem Grundgedanken gegründet, die mangelnde Repräsentation von Queeren, Indigenen Menschen in der Kreativwirtschaft aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen.

Das Gruppenfoto zeigt das Künstler:innenkollektiv FAFSWAG. Alle schauen freundlich, stehend in die Kamera. Eine Person hockt in der Mitte, sie hat als einzige Sonnenbrille auf und hat einen auffälligen grünen Plüschmantel, aus dem sein/ihr Oberschenkel heraus sichtbar ist. Die Frau daneben, in der Mitte stehend, hält einen Preis in der Hand und die andere um die hockende Person. Alle stehen in einem angenehm hellen Raum, im Hintergrund kleine Skulpturen und eine moderne Zeichnung.

FAFSWAG, Gruppenportrait an den Arts Foundation Laureate Awards, Wellington, 2020, Foto: FAFSWAG

Dies bedeutet vor allem, sich der herrschenden Heteronormativität zu entziehen und multikulturelle Identitäten und interdisziplinäre Praktiken zu etablieren.

Die Künstler*innen von FAFSWAG arbeiten über verschiedenste Kunstformen und Genres hinweg kollaborativ daran, öffentlichen und digitalen Raum zu aktivieren. Sie feiern queere, nicht-weiße Körper, zeitgenössische Kunst aus dem pazifischen Raum und die Wiederbelebung verlorengegangener Kultur. Ihre Online-Plattform dokumentiert auf künstlerische Weise, wie Queere pazifische People of Color ihre Identitäten in den urbanen Landschaften Neuseelands performen. Das Kollektiv entwickelt ortsspezifische kulturelle Erfahrungen und künstlerische Engagements, die ihre einzigartigen und vielfältigen Kontexte als LGBTQ-Personen aus Ozeanien ansprechen.

Auf der documenta fifteen präsentiert FAFSWAG drei ortsspezifische Arbeiten, die aus ihren spirituellen Verbindungen zu überlieferten Praktiken des Geschichtenerzählens und der Indigenen Kosmologie schöpfen. Die erste ist eine Bewegtbildinstallation, die aus einem Workshop im Jahr 2019 hervorgegangen ist. Mit dieser Installation möchte FAFSWAG sein Streben nach einer erzählerischen digitalen Praxis öffentlich machen; sie soll helfen, sich in unserer zunehmend unsicheren Welt zurechtzufinden. Außerdem stellt sie Verbindungen zur Moana-Diaspora und anderen Migrant*innen her.

Der zweite Beitrag von FAFSWAG ist eine Augmented-Reality-Skulptur mit dem Titel Atua. Der Name ist von Gottheiten abgeleitet, die in pazifischen Glaubenssystemen die Unterwelt beherrschen. Tanu Gago und Mahia Jermaine Dean versuchen hier, die durch die gewaltsame Kolonisierung unterbrochene und in der Moderne unterdrückte Verbindung zwischen göttlichen Wesen der Ahnen und Indigenen Queers wiederherzustellen.

Eine Archivausstellung bezeugt außerdem die künstlerische Einbettung von FAFSWAG in das pazifische Erbe. Die Sammlung besteht aus großformatigen Medienarbeiten und traditionellen Gegenständen und wird zur Plattform für die Auseinandersetzung mit Fragen nach kollektiver Organisation und Ressourcenteilung.

Zuvor hat FAFSWAG in Aotearoa unter anderem in der Auckland Art Gallery, dem Auckland War Memorial Museum, ARTSPACE NZ und dem COCA Centre of Contemporary Arts Christchurch performt und ausgestellt und war 2017 Company in Residence am Basement Theatre sowie im gleichen Jahr die Gewinner des Auckland Theatre Award für die beste Gesamtarbeit. Darüber hinaus wurden FAFSWAGs Arbeiten weltweit gezeigt, darunter im Centre Pompidou in Paris (2018) und im HAU Hebbel am Ufer, Berlin (2020). 2020 erhielt FAFSWAG den Arts Foundation Laureate Award for Interdisciplinary Arts und vertrat Neuseeland auf der 22. Biennale von Sydney.

 

Eingeladene Akteur*innen

Elyssia Wilson Heti
Falencie Filipo
Hōhua Ropate Kurene
Ilalio Loau

James  Waititi
Jermaine Dean
Moe Laga-Toleafoa
Nahora Ioane

Pati Solomona Tyrell
Tanu Gago
Tapuaki Helu
Tim Swann

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