Safdar Ahmed

Safdar Ahmed lebt und arbeitet als Künstler, Autor und Ausbilder in Sydney. Seine crossmediale Praxis behandelt Fragen der Repräsentation und Zugehörigkeit.

Porträt von Safdar Ahmed

Safdar Ahmed, Sidney, 2020, Foto: Safdar Ahmed

Sie umfasst Zeichnung, grafisches Erzählen, Malerei, Zine-Produktion, Musikperformance und Installation. Dabei verwebt Ahmed persönliche Geschichte, kulturelle Exegese, antirassistische Polemik und (Chishti-)Sufi Tradition.

Auf der documenta fifteen präsentiert Ahmed zusammen mit dem iranischen Musiker Kazem Kazemi, der Filmemacherin Alia Ardon, den Künstlern Can Yalcinkaya und Kian Dayani sowie verschiedenen Mitgliedern des Refugee Art Project das Werk Border Farce-Sovereign Murders-Alien Citizen (2022). Es handelt sich um ein dreiteiliges Werk: eine 2-Kanal-Videoinstallation, eine Vinylplatte und ein Zine. Das Projekt hinterfragt Themen der Staatsbürgerschaft, der Politik der Repräsentation und der Bewaffnung von Grenzen.

Das 2-Kanal-Video basiert auf Dokumentaraufnahmen, welche die Erfahrungen des aus dem Iran geflüchteten Kazemi im Internierungslager Manus zum Thema haben. Aufgrund des traumatischen Aufenthalts dort, musste er aus gesundheitlichen Gründen nach Brisbane evakuiert werden. Weil die australische Regierung sich weigert, ihn im Land aufzunehmen, bleibt er dort staatenlos. Dieses Filmmaterial wird mit disharmonischer Audiovisualität kombiniert, die von Hazeen inspiriert ist, der Black-Death-Metal-Band, die von Ahmed und Kazemi gegründet wurde.

Hazeen greift das Genre des Black Metal mit seinem theatralischen Leichenschminken und seiner Rohheit auf, das zum Synonym für die weiße Vorherrschaft in Europa geworden ist, und überführt es in einen wütenden antirassistischen Appell. Dazu gibt es eine Reihe von Kurzfilmen von Frauen, die mit dem Refugee Art Project verbunden sind, welche zusammen mit Cinema Caravan und Takashi Kuribayashi gezeigt wird. Ahmed ist Gründungsmitglied des Refugee Art Projekt, einer Non-Profit-Organisation, für die er seit 2011 Kunst-Workshops für Geflüchtete und Asylsuchende im Villawood Immigration Detention Centre und West-Sydney anbietet.

Vor seiner Teilnahme an der documenta fifteen erstellte Ahmed den dokumentarischen Internet-Comic Villawood. Notes from an immigration detention centre (2015), der mit dem Walkley Award ausgezeichnet wurde. Eine zur Graphic Novel erweiterte Version erschien 2021 unter dem Titel Still Alive bei Twelve Panels Press. Seine Dissertation Reform and Modernity in Islam erschien 2013 bei IB Tauris. Er gehört außerdem eleven an, einem Kollektiv muslimisch-australischer Künstler*innen, Kurator*innen und Autor*innen.

Eingeladene Akteur*innen

Alia Ardon
Can Yalçınkaya
Safdar Ahmed
Kian Dayani
Susie Hurley
Michal Imielski
Murtaza Ali Jafari
Kazem Kazemi

Zeina Laali
Zeinab Mir
MN
Mona Moradveisi
Susie Nelson
Saeed
Miream Salameh
Tabz A

Ausstellungsorte

Stadtmuseum Kassel

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Safdar Ahmed

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