MADEYOULOOK

MADEYOULOOK ist eine interdisziplinäre Johannesburger Kooperation zwischen Molemo Moiloa und Nare Mokgotho. Ihre Arbeiten gehen von alltäglichen Schwarzen Praktiken aus, die historisch entweder übersehen oder als unbedeutend erachtet wurden.

Installationsansicht. In der Bildmitte befindet sich eine Skulptur, sie wird umringt von Bäumen und Infotafeln.

MADEYOULOOK, Ejaradini, Installationsansicht, Johannesburg Art Gallery, 2018, Foto: RicardoMarkusK, Courtesy MADEYOULOOK

Sie regen zu einer Neubeobachtung und Neubewertung des Alltäglichen im städtischen Leben Südafrikas an. Indem sie unseren Blick auf täglich gelebte Schwarze Erfahrungen durchbrechen und verändern, bringen sie uns dazu, genau hinzusehen – to make us look – und gesellschaftliche Verhältnisse zu hinterfragen. Seit 2009 beschäftigen sich MADEYOULOOK mit Themen wie der Memorialisierung von Geschichte und Traditionen mündlicher Überlieferung, mit Schwarzer Liebe und dem urbanen öffentlichen Raum, mit Formen und Hierarchien von Wissensproduktion und -verbreitung sowie mit den Sozialitäten von Land und Beziehungen zur Pflanzenwelt.

MADEYOULOOK arbeiten vor allem mit intertextuellen Installationen, Zusammenkünften, Diskursprogrammen, Forschung und Publikationen. Auch wenn sich die Praxis von MADEYOULOOK auf Sozialitäten und Relationalitäten jenseits de Ausstellungsraums konzentriert, kulminieren ihre Projekte von Zeit zu Zeit in Ausstellungen.

Auf der documenta fifteen zeigt MADEYOULOOK eine Arbeit zum Thema Räumlichkeit: wie wir den Raum beinflussen, wie der Raum uns beinflusst. Ihr Projekt ähnelt dem Terraforming: Es geht um die Veränderung einer Oberfläche, um zu überdenken, wie wir die Welt bewohnen wollen. Dazu baut MADEYOULOOK einen in der Höhe verschiebbaren, wellenförmigen Boden in den Ausstellungsraum ein. Es handelt sich um eine anti-ergonomische Übung, die Effizienz und Komfort ablehnt – Unbehagen wird als Auslöser aktiviert, um die Selbstgewissheit des Körpers außer Kraft zu setzen. Damit versuchen Moiloa und Mokgotho, einen perversen Wirtschaftskreislauf zu „unterbrechen“, der darauf ausgerichtet ist, Schwarze zu othern.

Ihre Ausstellungen, Publikationen und anderen Programme konnten MADEYOULOOK bereits vielfach präsentieren, unter anderem in der Njelele Art Station, Harare, bei Frac des Pays de la Loire, Carquefou, in der Kunsthal KAdE, Amersfoort, Primary, Nottingham, und bei verschiedenen Initiativen in Südafrika. 2012 waren sie für den MTN New Contemporaries Award nominiert, 2017 für den Vera List Center Prize for Art and Politics der New School in New York.

Eingeladene Akteur*innen

Ato Moiloa
Robyn Cook
Vallery Groenewald
Nozuko Mapoma
Molemo Moiloa
Nare Mokgotho
Joseph Mothupi
Joao Orecchia
Modise Sekgothe

Ausstellungsorte

Hotel Hessenland

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MADEYOULOOK

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