Das Wajukuu Art Project ist eine gemeinschaftliche Organisation aus Lunga-Lunga, einem Teil des kenianischen Mukuru-Slums.
Eine Gruppe von Künstler*innen initiierte das Projekt 2004 mit einem gemeinsamen Ziel, Mukuru zu einem Ort zu machen, an dem Kinder sich frei entfalten können, und Arbeitsplätze durch die Produktion und den Verkauf qualitativ hochwertiger Kunst geschaffen werden.
Der Mukuru-Slum befindet sich an einem Abhang unterhalb der Fabriken des Industriegebiets Nairobis. Eine nahegelegene Mülldeponie zieht die Jugendlichen aus dem Slum an. Da sie in den Fabriken, die ihr Viertel verseuchen, kaum Arbeit finden, bildet das Durchkämmen des Abfalls nach verkäuflichen Gegenständen ihre einzige Lebensgrundlage. Viele treibt die Armut in Kriminalität und Drogenhandel. Gewalt und sexueller Missbrauch sind allgegenwärtig und gefährden die Gesundheit und häufig auch das Leben ihrer jungen Opfer. Das vor diesem Hintergrund entstandene Wajukuu Art Project erzählt von Widerstandsfähigkeit und der menschlichen Fähigkeit, Leid in Schönheit zu verwandeln.
Kunst bildet das Rückgrat von Wajukuu. Sie wird dabei nicht nur als Praxis verstanden, sondern als Lebenseinstellung. Mit Hilfe von Kunstunterricht empowert Wajukuu Kinder und Jugendliche, alltägliche Herausforderungen zu bewältigen und sich gegen widerfahrenes Unrecht zu stellen. Eine öffentliche Bibliothek, die erste Mukurus, bietet Schüler*innen und Erwachsenen einen Safe Space zum Lernen. Filmvorführungen und Wandmalerei sprechen verschiedenste Themen an, unter anderem Konfliktlösung, Verbrechensprävention, kulturelle Praxis, Gleichberechtigung, Gesundheit, Teenagerschwangerschaft und verantwortungsvolles Handeln. Auf diese Weise schafft Wajukuu eine Plattform, die es der Community erlaubt, über Dinge mitzubestimmen, die sie betreffen.
Wajukuus architektonische Installation in der documenta Halle simuliert einen Tunnel. Sie ist von den Manyatta, den traditionellen Siedlungen der Maasai, und von der informellen Ästhetik der Slums inspiriert. Die Besucher*innen können den Tunnel betreten und durch den dunklen Raum wandern. Dort erwarten sie multimediale Projekte von Künstler*innen, die mit Wajukuu verbunden sind. Neben einem Dokumentarfilm präsentiert Wajukuu Objekte wie eine imposante Readymade-Skulptur eines pedalbetriebenen Messerschleifgeräts.
Der Beitrag des Kollektivs zum lumbung mündet in das Nachhaltigkeitsprojekt Killing Fear of the Unknown: Wajukuu Art Project schafft hier einen dauerhaften Projektraum, unterstützt dessen Mitglieder finanziell und vermittelt in Holzwerkstätten Kenntnisse und Fertigkeiten an junge Teilnehmer*innen.
Eingeladene Akteur*innen
Alexis Teyie
Arts Taste Curiocity (at&c Nairobi)
Becki Waweru
Blackink Films
Charles Muthumbi Githinji
Daniel Ondieki
Dauti Kahora
Emmaus Kimani
Eric Gitonga Mong’orion
Fedaa Sultan
Freshia Njeri
Joseph Waweru
Joseph Ndung’u
Josphat Kimathi
Kimani Kinyanjui
Lawrence (Shabu) Mwangi
Lazarus Tumbuti
Lewis Kimone
Mercy Wambui
Ngugi Waweru
Paul Irungu
Peter Achayo
Rose Jepkorir
Sitawa Namwale
Victor Chege Gatugi
Wambui Ngombo
Wambui Ngombo
Yong Sun Gulach