Flachdach, Stahlträger und Glasfront: Die documenta Halle der Architekten Jourdan & Müller ist typisch für einen nüchternen Architekturstil der 1990er Jahre. 1992 wurde sie als erstes eigenes Ausstellungsgebäude für die von Jan Hoet kuratierte DOCUMENTA IX in postmodern-konstruktivistischer Architektur errichtet, konzipiert als eine Art „Brücke“ vom Staatstheater zur Karlsaue. Im Programm der documenta fifteen stellt sie eher eine Ausnahme dar – große, leere Räume mit weißen Wänden, die im Sinne der europäischen Museumstradition für den Zweck der Präsentation statischer Kunstwerke errichtet wurden, finden die Besucher*innen sonst eher selten.
Genutzt wird die documenta Halle von den teilnehmenden Kollektiven auf ungewöhnliche Art: Die Non-Profit-Künstler*innen-Initiative Baan Noorg Collaborative Arts and Culture aus der thailändischen Provinz Ratchaburi entwickelte ein dreiteiliges Projekt. Dazu gehören eine Videoinstallation, die sich der Milchwirtschaft in Deutschland und Thailand widmet, ein Schattentheater und eine Skateboard-Struktur, die der Kasseler Skate-Szene zur Verfügung steht. Das Community-basierte Wajukuu Art Project aus dem Mukuru-Slum in Nairobi präsentiert künstlerische Arbeiten seiner Community und richtet ein Festival aus. Das Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) aus Havanna organisiert zehn aufeinanderfolgende Ausstellungen mit weiteren künstlerischen Beteiligungen aus Kuba, die ein gegenläufiges Narrativ zur kubanischen Kunstgeschichte liefern. Das Kollektiv Britto Arts Trust aus Dhaka konzentriert sich auf Ernährungspolitik und Gemeinschaften, die unter Industrialisierung und Umweltveränderungen leiden, sowie auf Lebensmittel, die noch vor wenigen Jahren typisch für bestimmte Regionen ihrer Heimat waren, aber jetzt zu verschwinden drohen. Außerdem befindet sich dort die lumbung Press, eine Druckstraße, auf der Künstler*innen und Kollektive ihre Publikationen drucken und binden können.
Öffnungszeiten
Täglich 10 bis 20 Uhr
Anfahrt
Du-Ry-Straße 1, 34117 Kassel
Barrierefreiheit
Zugang:
Die documenta Halle hat einen ebenerdigen Eingang und Ausgang. Eine Rampe und ein Aufzug (140 x 150 cm) sind im Gebäude vorhanden. Alle Ausstellungsräume und Durchgänge sind rollstuhlgerecht zugänglich. Der Gehweg draußen, entlang der documenta Halle hat Stufen. Eine Arbeit draußen, „Kitchen Garden“, ist mit Mulch versehen und daher nicht rollstuhlgerecht befahrbar.
Toiletten:
Ein barrierefreies WC befindet sich im Untergeschoss. Dieses ist mit einem Aufzug (140 x 150 cm) erreichbar.
Parken:
Eine detaillierte Karte von der Stadt Kassel finden Sie hier. Auswahl im Themen-Layer: Verkehr & Mobilität + Behindertenparkplätze
Mögliche Barrieren:
Für Menschen mit Lichtempfindlichkeit kann es bei der hellen Belichtung auf der Skater-Rampe zu Orientierungsschwierigkeiten und Stolpergefahr kommen. Die Lautstärke der rollenden Skates ist zudem zu beachten. Die dunklen Eingänge in die documenta Halle sowie in die Filmräume kann Orientierungsschwierigkeiten verursachen.
lumbung member & Künstler*innen
in diesem Ausstellungsort