yasmine eid-sabbagh

yasmine eid-sabbagh beschäftigt sich in experimentellen, kollektiven Arbeitsprozessen mit den Potenzialen menschlicher Handlungsfähigkeit.

Vier Portraits auf altem verblichenen Fotopapier.

Aus Vies possibles et imaginaires (Editions Photosynthèses, Arles, 2012), eine Zusammenarbeit mit Rozenn Quéré, Courtesy yasmine eid-sabbagh

Dies umfasst unter anderem (kontra-)archivarische Praktiken wie das (Wieder-) Zusammenstellen einer digitalen Sammlung in Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen des palästinensischen Flüchtlingslagers Burj al-Shamali nahe der Stadt Tyros im Libanon. Oder radikale pädagogische Projekte wie Ses Milanes – créixer a la natura, einen selbstorganisierten Waldkindergarten im spanischen Bunyola, der die Natur als Infrastruktur nutzt. In eid-sabbaghs Praxis dient Fotografie der gemeinschaftlichen Erforschung von Kollektivität, Macht und Ausdauer, so zum Beispiel bei ihrem Engagement für die Arab Image Foundation, einer von Praktiker*innen geleiteten archivarischen Institution, oder als Schwerpunkt ihrer 2018 abgeschlossenen Promotion in Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Frictional Conversations (Aufreibende Gespräche) ist ein Verhandlungsprozess rund um ein digitales Archiv, das mit den Bewohner*innen von Burj al-Shamali, einem palästinensischen Geflüchtetenlager südöstlich von Tyros im Südlibanon, zusammengetragen wurde. Bereits 2001 begann yasmine eid-sabbagh dort zu arbeiten. Zwischen 2006 und 2011 lebte sie dauerhaft dort. Die digitale Sammlung enthält Familien- und Studiofotografien sowie Video- und Audioaufnahmen.

Durch die Kombination von Forschung, Gesprächspraxis und performativen Interventionen auf der Grundlage dieser digitalen Sammlung zielt Frictional Conversations darauf ab, fotografische Konzeptionen zu erweitern, indem sie entmaterialisiert und anders rematerialisiert werden. Gleichzeitig wird die Ikonografie palästinensischer Geflüchteter hinterfragt.

Während der ersten vier Wochen der documenta fifteen in Kassel setzt sich die Gruppe (bestehend aus Ali al-Ali, Ahmad al-Khalil, Mela Dávila Freire, yasmine eid-sabbagh, Ahmed El-Faour, Hamada El-Joumaa, Yasser Ibrahim, Khawla Khalaf, Siwar Kraytem, Ben Pelé, Wasim Said, Fatmeh Soleiman, Nailé Sosa Aragón und Maya Zebdawi) mit dem Material, das in den letzten 20 Jahren entstanden ist, auseinander: Mit der digitalen Fotosammlung selbst sowie mit Texten, Skripten, Performances und anderen audiovisuellen Quellen. Gemeinsam werden sie neue Materialisierungen einzelner Fotografien oder Sammlungen erzeugen, etwa in Form eines kulinarischen Ereignisses, oder auch in Form von Rhythmen, Klängen, performativen Interventionen und ephemeren Displays.

Eine kollektive Publikation, die den mehr als zwanzigjährigen Verhandlungsprozess um die digitale Sammlung nachzeichnet, kommt einige Monate nach der documenta fifteen zur Veröffentlichung.

Eingeladene Akteur*innen

Ahmad al-Khalil
Ahmed El-Faour
Ali al-Ali
Ben Pelé
Fatmeh Soleiman
Hamada El-Joumaa
Khawla Khalaf

Maya Zebdawi
Mela Dávila Freire
Nailé Sosa Aragón
Siwar Kraytem
Wasim Said
Yasser Ibrahim

Ausstellungsorte

Hafenstraße 76

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