Seit Mai 2022 versucht die von lumbung member Project Art Works eingeladene autistische Künstlerin Anna Farley gemeinsam mit der documenta fifteen die Kommunikation mittels Wandlabeln in der Ausstellung neu zu denken.
In ihrer Kunst setzt Farley sich mit ihrem Autismus auseinander. Dabei gelang es ihr, großen Institutionen Strategien neurodiverser Kunstvermittlung aufzuzeigen. So entwickelte sie beispielsweise für den Turner Prize und die Tate Modern visuelle Systeme, die den Besucher*innen alternative Wege der Auseinandersetzung mit künstlerischen Projekten und Ausstellungsstücken ermöglichen.
Farleys Projekt für die documenta fifteen ist als Lernprozess konzipiert, an dessen Ende mehrere großformatige Label entstehen.
Die ersten beiden Label sind seit dem 1. September in den Ausstellungen des lumbung member Britto Arts Trust in der documenta Halle und von Project Art Works im Fridericianum, im Hübner-Areal und im Stadtmuseum Kassel zu sehen. Weitere Label an den Ausstellungsorten anderer lumbung member folgen in Kürze und werden auch über die Website der documenta fifteen zugänglich sein.
Farley setzt Farbe, graphische Strukturen und Bilder ein, um das Wann, Wo, Wie, Warum und Was der Projekte der einzelnen lumbung member in deren lokalen Kontexten und ihre Übersetzung in die Ausstellung in Kassel mit möglichst wenig Text zu kommunizieren.
Als Kunstwerke hinterfragen die Label die Art der Kommunikation in Kunstinstitutionen sowie die Notwendigkeit, deren bestimmte Neurotypen privilegierende Praxis zu überdenken. Auf diese Weise sollen Alle in den Genuss einer visuelleren und zeichenorientierteren Kunstvermittlung kommen.