Zur Sommerakademie Das Unbehagen am Extraktivismus: kulturelle und künstlerische Gegenkulturen lädt lumbung member Más Arte Más Acción (MAMA) zusammen mit der Universität Kassel, CELA (Centro de Estudios Latinoamericanos de la Universidad de Kassel) und dem documenta Institut Studierende und Promovierende, Künstler*innen und Aktivist*innen aus den Feldern der Kulturwissenschaften und der Künste ein. Die Sommerakademie findet vom 7. bis 18. September 2022 während der documenta fifteen in Kassel statt. Sie ist Teil des künstlerischen Beitrags des Kollektivs MAMA zur documenta fifteen. Für erfolgreiche internationale Bewerber*innen stehen Stipendien des DAAD zur Verfügung.
Die Sommerakademie bietet einen internationalen und interdisziplinären Austausch über Rohstoffgesellschaften des Globalen Südens und deren Verwobenheit mit Europa. Der Fokus liegt auf Lateinamerika, insbesondere auf der ökologischen Diversität und der (post)kolonialen Geschichte des Extraktivismus. Der Begriff Extraktivismus umfasst Abbau, Nutzung und Export natürlicher Ressourcen, wie Erdöl, Bergbau, Landwirtschaft oder Fischerei. Er impliziert die Problematiken, die für Länder des Globalen Südens entstehen, wenn sie einerseits abhängig von Rohstoffexporten sind und andererseits dabei nicht in der Lage oder willens sind, ihre ökonomischen Aktivitäten breiter zu streuen. Folgen dieser Abhängigkeit sind sozialökonomische Konflikte und illegale Abbauaktivitäten.
Auf Grundlage eines zukunftsweisenden Ansatzes werden künstlerische und kulturwissenschaftliche Diskurse und Gegenbewegungen zum Extraktivismus verhandelt. Interdisziplinäre Perspektiven aus den Künsten, den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften erforschen dabei gemeinsam kulturelle, ästhetische und politische Implikationen extraktiver Gesellschaftsformen der globalen Gegenwart. Gleichzeitig werden alternative Denkformen und Ausgestaltungen eines kollektiven nachhaltigen Handelns sowie neue Weisen des Zusammenlebens angesichts sich radikal ändernder Ökosysteme durchdacht. Dabei stehen Kulturen der Nachhaltigkeit und die hier Impuls gebenden Beiträge des Kollektivs Más Arte Más Acción zur documenta fifteen im Zentrum. Dieser Zusammenschluss kultureller und künstlerischer Gegenbewegungen artikuliert das ästhetische, kritische und politische Potential der Kunst sowie der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, nachhaltige kulturelle und soziale Praktiken zu formen.
Unterstützt vom DAAD, dem deutsch-kolumbianischen Friedensinstitut CAPAZ und CELA.
Details
- Zeitraum: 7.–18. September 2022
- Ort: Kassel, Deutschland
- Sprache: Spanisch (Gebärdensprache auf Anfrage möglich)
- Bewerbungsfrist: 25. Februar 2022, 23 Uhr MEZ
Weitere Information zur Sommerakademie sowie das Bewerbungsformular finden sich hier (auf Englisch)