26.4.2021

Zweite Ausgabe der Gesprächsreihe lumbung calling am 1. Mai 2021 widmet sich dem lumbung-Wert Humor

Sourabh Phadke, Auszug aus dem Booklet “How to Make Chappals. Multivitamin Supplement for Soleful Peeps”, 2018

Die siebenteilige Gesprächsreihe lumbung calling bildet den Auftakt zum Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt MeydanJede Ausgabe der Reihe widmet sich einem der lumbung-Werte: Lokale Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen Perspektiven. In Gesprächen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gäste geht lumbung calling den zahlreichen Bedeutungen von lumbung über verschiedenartige Disziplinen, Standpunkte und Kontexte hinweg in einem künstlerischen Rahmen nach. Eingeladen werden Akademiker*innen, Aktivist*innen, unabhängige Forscher*innen, Biobäuer*innen, Fischer*innen sowie Organisator*innen von Festivals – allesamt Akteur*innen, die sich großen Herausforderungen stellten und durch ihr Handeln bedeutsame Veränderungen anstießen.

Zweite Ausgabe von lumbung calling: Humor

Die zweite Ausgabe von lumbung calling findet am 1. Mai 2021 statt und widmet sich dem lumbung-Wert Humor. Oft als selbstverständlich hingenommen und in seiner Bedeutung unterschätzt, ist Humor im Kern strategisch. Humor kann sogar zur Methode werden: ein lebenswichtiger Rettungsanker, sei es zur Selbstverteidigung oder als Waffe. Humor bringt uns nicht nur zum Lachen, er baut Spannungen ab und macht das Leben etwas leichter. Er erlaubt uns, zu vergessen, wenn auch nur kurz, sodass wir weitermachen, ja weiterleben können. Er gibt uns Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit. Vielleicht ist es gerade Humor, der uns von Automaten und Maschinen unterscheidet.

Obgleich riskant und keineswegs unschuldig, kann Humor scheinbare Gegensätze miteinander versöhnen. Er hilft uns, Verbindungen herzustellen und unsere selbstbezogene Existenz zugunsten kollektiver, geteilter und wechselseitiger Dynamiken aufzugeben. Auch wenn Humor häufig sehr kultur- und zeitspezifisch sein kann, berührt er im Grunde doch universelle gesellschaftliche Werte.

Sinn für Humor kann nicht nur entwickelt werden – mit ein wenig Übung kann er sogar ganz neue Höhen erreichen. Für lumbung als Lebenseinstellung genießt Humor höchste Priorität. In dieser Ausgabe von lumbung calling sprechen die Kuratorin Gridthiya Gaweewong und der Architekt und Lehrer Sourabh Phadke darüber, welchen Stellenwert Humor in ihrem gesellschaftlichen Leben hat und wie sie ihn in ihre künstlerische Praxis einbinden. Indem wir ihren Ausführungen folgen, werden wir sicher ein oder zwei Lacher miteinander teilen.

lumbung calling findet jeden ersten Samstag im Monat statt. Von April bis Oktober führen die Künstlerin Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan, Mitglied von ruangrupa, durch die siebenteilige Gesprächsreihe und begrüßen unterschiedliche Gäste. In der ersten Ausgabe am 3. April 2021 sprachen die Professorin Melani Budianta und der Biobauer Armin Salassa zum Thema Lokale Verankerung.

lumbung calling wird digital über die sozialen Kanäle YouTube und Facebook der documenta fifteen präsentiert. Die Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt und werden in Gebärdensprache (International Sign) übersetzt. Aufzeichnungen einzelner Veranstaltungen werden anschließend auf der Website der documenta fifteen und YouTube verfügbar sein sowie um deutsche und englische Untertitel ergänzt.

Gäste

Gridthiya Gaweewong ist eine der Initiator*innen des 1996 in Bangkok gegründeten unabhängigen Off-Space Project 304. Sie lebt und arbeitet in Chiang Mai und Bangkok und ist Künstlerische Direktorin des Jim Thompson Art Centers, Bangkok. Gaweewong ko-kuratierte Politics of Fun (mit Ong Keng Sen), eine Ausstellung mit Beiträgen von Künstler*innen aus Südostasien im Haus der Kulturen der Welt, Berlin (2005), und war Mitglied des kuratorischen Teams für Imagined Borders der 12. Gwangju Biennale (2018). Derzeit bereitet sie die Ausstellung Errata, Collecting Entanglements and Embodied Histories vor, einer vom Goethe-Institut Jakarta initiierten Kooperation zwischen dem MAIIAM Contemporary Art Museum, Chiang Mai, der Indonesischen Nationalgalerie, Jakarta, und dem Hamburger Bahnhof, Berlin (2021–22).

Sourabh Phadke ist ein Maurer, Architekt und Lehrer für Naturwissenschaft und Sozialkunde aus Indien. Neben seiner Lehrtätigkeit entwirft und baut er Gebäude aus Lehm und anderen traditionellen Materialien. Er arbeitet mit Communities zu Bauweisen, nachhaltigen Abwassersystemen, Technologie und Design. Darüber hinaus veröffentlicht Phadke illustrierte Broschüren, wie z. B. Make your own: Encaustic Tiles oder How to Make Chappals. Multivitamin Supplement for Soleful Peeps, in denen er humorvoll Alltagssituationen adressiert.

Hosts

Jumana Emil Abbouds kreatives Interesse gilt der Oral History sowie persönlichen und kollektiven Geschichten und Mythologien, insbesondere Volkserzählungen und Orte ihrer An- und Abwesenheit. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie Storytelling, performative Elemente und Workshop-Methodologien, um das Verhältnis von Zeit und Ort, dem Menschlichen und Nichtmenschlichen zu untersuchen. Durch ihre Beschäftigung mit Erinnerung, Bindung und Enteignung begegnet Abboud dem Ringen um Kontinuität in politischen, ökologischen und kulturellen Kämpfen. Ihre Arbeiten waren unter anderem bei The Jerusalem Show (2018), im BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (2016) sowie auf der Sharjah Biennale (2017), der Istanbul Biennale (2015) und der Venedig Biennale (2009) zu sehen. Sie war Resident bei Sakiya – Art/Science/Agriculture, Ramallah, der Delfina Foundation, London, der Arts Initiative Tokyo und im Gästeatelier Krone, Aarau. Derzeit promoviert Jumana Emil Abboud an der Slade School of Fine Art des University College London.

Mirwan Andan ist Mitglied von ruangrupa, der Künstlerischen Leitung der documenta fifteen.

Undine Schäfer ist Gebärdensprachdolmetscherin in Göttingen.

Programm

lumbung calling: Humor
Samstag, 1. Mai 2021, 14.30 Uhr (MESZ), 15.30 Uhr (IDT), 19.30 Uhr (WIB)
Mit Gridthiya Gaweewong und Sourabh Phadke
Moderiert von Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan
In englischer Sprache, übersetzt in Gebärdensprache (International Sign)
Livestream über Facebook und YouTube

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