Veranstaltung
Vortragsreihe: Künste, Kulturen, Politik & Bildungspraktiken #6
Von September 2021 bis Februar 2022 präsentiert CAMP notes on education eine Vortragsreihe zu Künsten, Kulturen, Politiken und Bildungspraktiken. In neun Online-Sitzungen stellen international ausgewiesene Expert*innen, die an den Schnittstellen von Kunst, Kulturpolitik und Bildung arbeiten, ihre Konzepte und Ansätze vor. Sie berichten aus ihrer Forschungspraxis über deren Verankerung in den jeweiligen Kontexten. Durch den dialogischen Wissensaustausch entsteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Konzepte, Methoden und Praxiserfahrungen im Kontext der kommenden documenta fifteen zu reflektieren.
Der kuratorische Ansatz des Künstler*innenkollektivs ruangrupa verortet Kunst im alltäglichen Leben und schafft mit der documenta fifteen einen Ort der gemeinsamen Wissensproduktion. Diesem Konzept folgend werden in der Vortragsreihe mit den Referent*innen Fragen nach freien und institutionalisierten Feldern der Künste und Bildung gestellt. CAMP notes on education initiiert einen Dialog über die Entstehungsbedingungen kultureller Praxis durch soziale und politische Einflussfaktoren.
Die Reihe entsteht in Kooperation mit der Universität Hildesheim und der Akademie der Bildenden Künste in München. Die Vortragssitzungen werden von Studierenden moderiert und aufgrund der internationalen Sprecher*innen in englischer Sprache abgehalten.
CAMP notes on education
CAMP notes on education ist ein glokales* Netzwerk von Lehrenden und Lernenden in den Bereichen Kunst, Kunstgeschichte, Ästhetik, Kulturpolitik und Kulturelle Bildung. CAMP nimmt die Praxis von lumbung zum Anlass, die Frage nach einer zeitgenössischen Kunstvermittlung in vernetzten und globalen Kontexten zu stellen. Welche Rolle hat sie zum Beispiel im Verhältnis zu künstlerischen und kuratorischen Akteur*innen? Wie verortet sie sich in aktuellen kulturpolitischen Diskursen?
Eine zeitgenössische Praxis Kultureller Bildung braucht neue Antworten auf translokale Lehr- und Lernzusammenhänge. Im Rahmen der documenta fifteen sollen Impulse für strukturelle Veränderungen in diesen Feldern aufgegriffen werden. Mittels lumbung lernen alle Teilnehmenden von CAMP neue Parameter für horizontale Entscheidungsprozesse und Ressourcenverteilung. In den kommenden Wochen und Monaten übersetzt CAMP diese Werte, Rituale und Organisationsprinzipien gemeinsam mit einer wachsenden Zahl von Kooperationspartner*innen und Netzwerken, fragt nach den Grundlagen und Praktiken der Kulturvermittlung und sucht nach Wegen, in und von Kollektiven zu lernen.
Mit diesem Fokus wächst CAMP notes on education kontinuierlich und eröffnet Räume für kollektives und projektbasiertes Lernen.
*glokal = global-lokal
Donnerstag, 20. Januar 2022:
Vortrag: Hinhören bei Aufführungen von Unterschieden: Mit dialogischer Empathie die Vielfältigkeit verhandeln
Referentin: Charlene Rajendran
Der Vortrag stützt sich auf die Erfahrungen von fünf etablierten Theatermacher*innen aus Singapur: Alvin Tan, Alfian Sa’at, Haresh Sharma, Kok Heng Leun und Ong Keng Sen. Ihre künstlerischen Arbeiten verhandeln Fragen der kulturellen Vielfalt und schaffen Räume, in denen das Publikum alternative Perspektiven kennenlernen kann, die normative Vorstellungen von „uns“ und „ihnen“ neu konfigurieren. Indem sie sich mit Fragen zu interkulturellem Konflikt und dem Kampf gegen Vorurteile befassen, liefern ihre kollaborativen und experimentellen Theateransätze starke Beispiele für integrative und kritische Optionen zum Umdenken von kultureller Identität.
Charlene Rajendran ist Theaterpädagogin, Dramaturgin und Praktikerin. Derzeit ist sie Assistenzprofessorin am National Institute of Education der Nanyang Technological University, Singapur. Sie ist Co-Direktorin des Asian Dramaturgs‘ Network (ADN) und leitende Redakteurin der ADN Re/View. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Fragen der Identität in multikulturellen Kontexten, Dramaturgie, spielbasierte Pädagogik und künstlerische Führung.
Vortrag: Ausloten von Fragen der Nation durch visuelle Kulturelle Bildung: Pädagogische Hinweise von zeitgenössischen Künstlern aus Singapur
Referent: Chee-Hoo Lum
Dieser Vortrag bietet kritische Perspektiven junger zeitgenössischer Künstler*innen aus Singapur, die ihre Beziehung zum Nationalstaat in ihren kreativen Werken und Prozessen artikulieren. Die mehrdeutige und selbstzensierende Art und Weise, in der die Künstler*innen ihre Meinungen artikulieren und über ihre Werke sprechen, verweist auf die vielschichtige und oft subversive Art und Weise, in der Narrative der Differenz in die künstlerischen Ergebnisse eingeflochten werden, während sie staatliche Mechanismen verhandeln und kommentieren. Pädagogische Folgerungen, die sich aus den Werken dieser zeitgenössischen Künstler*innen ergeben, werden in diesem Vortrag für die Arbeit mit Grund- und Sekundarschülern im Kunstunterricht beispielhaft aufgezeigt, um eine kritischere Herangehensweise für das Ausloten von nationalen Angelegenheiten zu fördern.
Chee-Hoo Lum ist außerordentlicher Professor für Musikerziehung in der Visual and Performing Academic Group am National Institute of Education (NIE) an der Nanyang Technological University, Singapur. Er ist der Koordinator des NIE Centre for Arts Research in Education (CARE), einer Initiative des UNESCO UNITWIN-Programms „Arts Education Research for Cultural Diversity and Sustainable Development“. Zu Chee-Hoos Forschungsinteressen gehören Fragen zu Identität, kultureller Vielfalt und Multikulturalismus, Technologie und Globalisierung in der Musikerziehung, Musikkulturen von Kindern, Kreativität und Improvisation sowie Methoden der Elementarmusik.
Mehr Informationen zum Event finden Sie hier (auf Englisch).
Livestream
Donnerstag, 20. Januar 2022, 12–13.30 Uhr (MEZ) via Zoom.
Bei jeder Sitzung ist eine Beteiligung an den Diskussionen für alle Interessierten über Zoom möglich. Der Link zur Teilnahme kann in den jeweiligen Veranstaltungen online abgerufen werden.
Die Vortragsreihe wird darüber hinaus live auf der Website von CAMP notes on education übertragen und alle Sitzungen können dort im Nachhinein abgerufen werden.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltungen gefilmt und archiviert werden. Nähere Informationen zur Teilnahme finden Sie in unseren Nutzungsbedingungen, der Datenschutzerklärung und im Community Agreement.
Sprache
Die Vortragssitzungen werden aufgrund der internationalen Sprecher*innen in englischer Sprache abgehalten.
Alle Termine der Vortragsreihe
Donnerstag, 30. September 2021
Referentin: Antje Budde
Donnerstag, 14. Oktober 2021
Referentinnen: Emily Akuno & Mary Clare Kidenda
Donnerstag, 28. Oktober 2021
Referent*innen: Samuel Ravengai, Milena Valeva & Yongfei Du
Donnerstag, 25. November 2021
Referenten: Patrique deGraft-Yankson & Osuanyi Quaicoo Essel
Donnerstag, 9. Dezember 2021
Referentin: Meriam Bousselmi
Donnerstag, 20. Januar 2022
Referent*innen: Charlene Rajendran & Chee-Hoo Lum
Donnerstag, 27. Januar 2022
Referent: Timo Jokela
Donnerstag, 10. Februar 2022
Referentin: Avi Sooful
Donnerstag, 17. Februar 2022
Referent*innen: Pepetual Mforbe & Paul Henri Souvenir Assako Assako
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