Gemeinsam mit ruangrupa, dem Artistic Team und den beteiligten Künstler*innen haben wir versichert, dass auf der documenta fifteen keine antisemitischen Inhalte zu sehen sein werden – andernfalls würden wir umgehend einschreiten. Dieses Versprechen haben wir leider nicht gehalten. Das hätte nicht passieren dürfen.
Als die antisemitische Bildsprache auf dem Banner People’s Justice von Taring Padi entdeckt wurde, habe ich sofort das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht. Gemeinsam haben wir als erste Maßnahme die Entscheidung getroffen, das Wandbild zu verdecken und eine Erläuterung zu den Entstehungsumständen des Werkes in Indonesien zu geben. Allen Beteiligten, das möchte ich nochmal ausdrücklich betonen, tat und tut es außerordentlich leid, Grenzen überschritten und Gefühle verletzt zu haben. Ausdrücklich entschuldigen wir uns auch dafür, dass die antisemitischen Darstellungen nicht vor der Hängung der Arbeit erkannt wurden.
Der Aufsichtsrat hat mich heute Vormittag darin bestärkt, das Wandbild im nächsten Schritt abzuhängen. Antisemitische Darstellungen dürfen in Deutschland, auch in einer weltweit ausgerichteten Kunstausstellung keinen Platz haben. Dies gilt ausdrücklich auch bei allem Verständnis für die Belange des Globalen Südens und die dort verwendete Bildsprache. Mit Respekt für die Unterschiedlichkeit der kulturellen Erfahrungsräume wird der mit der documenta fifteen begonnene Dialog weitergeführt.