Im Sinne der Nachhaltigkeit bietet die documenta fifteen Ausstellungsmaterialen für interessierte Personen.
Die documenta fifteen gibt nach dem Ausstellungsende am 25. September 2022 nicht mehr benötigte Ausstellungsmaterialen, gemäß der Idee nachhaltiger Materialkreisläufe, kostenfrei an gemeinwohlorientierte Initiativen ab. Interessierte Projekte können sich über die E-Mail-Adresse materialcycles@documenta.de für Ausstellungsmaterialen bewerben. Idealerweise können die Gegenstände nach Ende der Ausstellung direkt bei den 32 Ausstellungsorten der documenta fifteen abgeholt werden.
Bereits seit November 2020 ist die documenta fifteen Mitglied im Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Ziel ist, voneinander zu lernen und durch den aktiven Austausch über eine nachhaltige Zukunft der Kulturbranche diesen Bereich insgesamt zu entwickeln.
Darüber hinaus ist die documenta fifteen seit Juli 2021 Teil des Netzwerks Initiativen für Materialkreisläufe (IfM), dem Dachverband in Gründung für deutschlandweite Initiativen zur Materialverteilung und Logistik. Dem Projektcharakter von Ausstellungen liegt zumeist ein kurzfristiger Bedarf an Ressourcen inne. Ziel ist es, ein Netzwerk von Kollektiven und Initiativen aufzubauen, das sich mit der Verteilung und Wiederverwendung dieser Materialien beschäftigt. Dabei ist nicht nur das Teilen von materiellen Ressourcen zentral, sondern auch der Austausch von Wissen, Motivation und Erfahrung. Auftakt hierfür bildete ein von der documenta fifteen ausgerichtetes Symposium, das im Juli 2021 im ruruHaus mit Teilnehmenden aus 19 deutschlandweiten Initiativen stattfand. Die Veranstaltung ist hier dokumentiert.
Zusammen mit dem Netzwerk Initiativen für Materialkreisläufe wurde der Aufbau der documenta fifteen begleitet. Nun wird auch der Abbau entsprechend vorbereitet. Es sollen praktische Strategien erprobt werden, die sicherstellen, dass die Ressourcen einer temporären Ausstellung nach Möglichkeit bestehenden Kreisläufen zugeführt werden. Dabei bietet die documenta fifteen eine Versuchs- und Experimentierplattform.
Präsenz erhielten die Initiativen für Materialkreisläufe u. a. im Ausstellungsort Hübner-Areal im Kassler Osten. Das Netzwerk Initiativen für Materialkreisläufe bot hier einen überdimensionierten Hund aus Theaterrequisite zur Adoption an, um Materialkreisläufe im Kulturbetrieb zu thematisieren. Der so genannte Moondog aus dem gleichnamigen performativen Konzert vom Schauspielhaus Bochum hat inzwischen ein neues Zuhause in der Wilhelm-Leuschner-Schule Niestetal in Kassel gefunden. Der Transport des ehemaligen Bühnenbildes „Krümel“ an die Kulturschule bildet den Auftakt der Materialvermittlung an Schulen. Im Sinne einer nachhaltigen Ressourcennutzung auf der documenta fifteen durch die IfM und die Kasseler Initiative MvK – Materialverteilung wird das Thema proaktiv und auf anschauliche Weise an Kassel Schulkinder vermittelt.
Im Netzwerk sind zusammen mit der documenta fifteen folgende Organisationen vertreten: Bauteilbörse, Bauteilsichter:in, CO2-Rechner, Haus der Materialisierung (HdM), Helmholtz-Klima-Initiative, IfM – Initiativen für Materialkreisläufe, Institut für angewandte Heterotopie (IFAH), kollaborativ, (Material-)Komplizenschaft, Koproduktion, Kreislaufwirtschaft, Kulturstiftung des Bundes, Materialinitiativen, Materialkreisläufe, Netzwerk, Obsoleszenz, Plattform und Suffizenz.