Frederikke „Fred“ Hansen, 1969 in Aarhus, Dänemark geboren, lebt zurzeit auf der dänischen Insel Møn. Sie hat einen Masterabschluss in Kunstgeschichte und Politikwissenschaften und arbeitet seit 1995 als freie Kuratorin. Das Thema Kollektivität spielte in Frederikke Hansens beruflichem Werdegang schon immer eine wesentliche Rolle, angefangen vom ersten, von Künstler*innen betriebenen Ausstellungsraum in Aarhus, den sie Mitte der 1990er Jahre mitinitiiert hat, bis zur Gründung des aktiven Kuratorinnenkollektivs Kuratorisk Aktion (2005–), welches sie gemeinsam mit Tone Olaf Nielsen ins Leben gerufen hat. Kuratorisk Aktion hat mit umfassenden Ausstellungs- und Publikationsprojekten wie Rethinking Nordic Colonialism: A Postcolonial Exhibition Project in Five Acts (2005), The Road to Mental Decolonization (2008) sowie TUPILAKOSAURUS: Pia Arke’s Issue with Art, Ethnicity, and Colonialism, 1981–2006 (2010) den Weg für dekoloniale Arbeit in und über die Nordischen Länder mitbereitet.
Im Rahmen ihrer Beschäftigung mit dem nordischen Kolonialismus in Vergangenheit wie in Gegenwart hat Kuratorisk Aktion 2015 das CAMP/Center for Art on Migration Politics gegründet, das im Trampoline House in Kopenhagen, einem Gemeinschaftszentrum für Geflüchtete, angesiedelt ist. CAMP hat seither zahlreiche, von der Kritik anerkannte Ausstellungen, Events, Publikationen und Bildungsprogramme über Vertreibung, Grenzkontrollen, Abschiebung, unbeachtete Kriege, Arbeitsmigration und Assimilation veranstaltet.
Hansen war von 2014 bis 2018 Ko-Direktorin und von 2018 bis 2020 Kreativ-Direktorin von CAMP. Überdies war sie von 2000–2004 Kuratorin in der Shedhalle in Zürich und hat viele Jahre in Berlin gelebt.